Randbemerkungen

Liebe Tante Google, …

… es mag ja lieb und nett gemeint sein, dass deine Abteilung Search Console mir unaufgefordert Mails des Inhaltes schickt, diese-und-jene meiner Websites sei nicht hinreichend für Mobil­geräte optimiert (weil zu breit angelegt für den Handy-Bildschirm). Aber weißt du was, Tante Google, das interessiert mich ähnlich dringend wie die chemische Zusammen­setzung der Substanz zwischen viertem und fünftem Zeh rechts morgens vor dem Duschen. Diese fragliche Website soll Fotos präsentieren, und wer der Meinung ist, er müsse Fotos auf dem Handy angucken statt auf einem richtigen Bild­schirm, der muss halt nehmen, was da ist – aber diese Unsitte muss ich nicht auch noch mit geeig­netem Design unterstützen.

Und ob das Ganze meiner Auffind­barkeit in deiner Such­maschine zuträglich ist oder nicht: Ach, weißt du, Tante Google, meine erste Foto-Website (damals noch definitiv nicht zu breit für heutige Mobilgeräte – wegen der Ladezeit mit dem 28k-Modem –, aber auch kein Stück responsive) habe ich gecodet, da warst du, wärest du ein Mensch, noch gar nicht abgestillt. So ein alter Sack bin ich nämlich, und genau so altmodisch betreibe ich auch meine Websites. Die sind nicht für die Auffind­barkeit durch Maschinen optimiert, die sind zum Anschauen * – durch Leute, denen ich den URL per Mail oder auf einer Visiten­karte gebe. Wenn sich das nicht von jedermensch überall auf der Welt gleich gut finden lässt – so what. Auch mein berufliches Geschäfts­modell basiert nicht auf Auffind­barkeit und wird es nie, erst recht nicht meine privaten Website-Spielereien – es reicht mir voll und ganz, wenn ich Leuten, die mich am Strand fragen, was ich mit dieser Holzkamera mache, eine Adresse geben kann, unter der sie was gucken können.

(Mangels Zeit verkneife ich mir heute tiefer schürfende Erörterungen der durchaus spannenden Frage, inwieweit man Maschinen überhaupt die Arbeit erleichtern sollte oder was ggfs. dagegen spricht.)

* Mehr noch: Sie sind, wie ich gestehen muss, selektiv für Menschen gemacht, die des Anschauens mächtig sind – denn so wichtig nehme ich meine Fotos nicht, dass ich ihnen auch verbale Unter­legungen für Seh­geschädigte spendiere. Dieser Nutzer­kreis wird von mir also (mit gewissem Bedauern, aber schon zeitlich zwangsläufig) nicht bedient.

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